Leibniz-Forschungsverbünde
In Leibniz-Forschungsverbünden werden aktuelle Themen von hoher wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Relevanz bearbeitet. Die sich ergänzenden, wissenschaftlichen Kompetenzen der teilnehmenden Institute ermöglichen eine herausragende Zusammenarbeit über die Grenzen der eigenen Einrichtung hinaus. Die Kooperationen innerhalb der Verbünde dienen den Forschenden dazu, sich auf interdisziplinärer Ebene zu vernetzen und gemeinsam komplexe Forschungsvorhaben voranzutreiben.
Leibniz-Forschungsverbünde sind zentrale Ansprechpartner für Politik und Wirtschaft, Förderer, Medien sowie für die Zivilgesellschaft. Sie werden von zentralen Gremien der Leibniz-Gemeinschaft eingerichtet. Das DIfE ist aktuell Partner im Forschungsverbund "Altern und Resilienz".
Der interdisziplinäre Verbund "Altern und Resilienz" erforscht Mechanismen, wie Menschen trotz fortschreitender Alterungsprozesse funktionell so gesund bleiben, dass sie bis ins hohe Alter körperlich, psychisch und sozial am Leben partizipieren können. Eine gemeinsame digitale Analyse-Plattform soll die hochkomplexen Forschungsdaten aus unterschiedlichsten Bereichen der Institute zusammenführen und nutzbar machen. [weitere Informationen]
Koordinierende Einrichtungen
- Leibniz-Institut für Alternsforschung, Fritz-Lipmann-Institut (FLI), Jena
- Leibniz-Institut für Resilienzforschung (LIR), Mainz
Leibniz-Forschungsnetzwerke
In Leibniz-Forschungsnetzwerken führen verschiedene Leibniz-Institute ihre fachlichen und methodisch-technischen Kompetenzen zusammen. Forschende tauschen sich dafür zu besonderen Schwerpunktthemen oder Schlüsseltechnologien aus, entwickeln sie weiter und stärken ihre Sichtbarkeit. Leibniz-Forschungsnetzwerke werden auf Vorschlag aus der Leibniz-Gemeinschaft vom Leibniz-Präsidium eingerichtet. Das DIfE koordiniert das Leibniz-Forschungsnetzwerk "Grüne Ernährung – Gesunde Gesellschaft" und ist Partner in den Forschungsnetzwerken „Immunvermittelte Erkrankungen" und "Stammzellen und Organoide".
In diesem Forschungsnetzwerk beteiligte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beschäftigen sich mit disziplinenübergreifenden Lösungsstrategien für ein gesundes und zugleich nachhaltiges Ernährungssystem. Eine „Grüne Ernährung“ beinhaltet sowohl eine ernährungsphysiologisch optimale Ernährung, als auch eine ressourcenschonende Lebensmittelproduktion, -verarbeitung und -verteilung. Fokus der Zusammenarbeit ist der wissenschaftliche Austausch zwischen den Leibniz-Forschenden, die Identifizierung konkreter Forschungsbedarfe und ein regelmäßiger Wissenstransfer in Politik und Öffentlichkeit.
Koordinierende Einrichtung: Deutsches Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE)
In diesem Forschungsnetzwerk engagieren sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Leibniz-Instituten unterschiedlichster Fachrichtungen, um die zugrundeliegenden Mechanismen immunologisch-bedingter Krankheiten zu erforschen, aufzuklären und Therapien zu entwickeln. Zu diesen Erkrankungen gehören u. a. Allergien, neurologische Entzündungskrankheiten, Darmentzündungen, Rheuma und Diabetes.
Koordinierende Einrichtung: Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin (DRFZ)
Die Entwicklung von Methoden zur Herstellung von humanen induzierten pluripotenten Stammzellen (hiPS-Zellen) stellt einen bahnbrechenden Schritt dar, der es immer mehr Forscherinnen und Forschern erlaubt, zusätzlich oder alternativ zu Tierversuchen menschliche, organähnliche (organoide) Versuchsmodelle einzusetzen. Durch die Kombination mit modernen genom-editorischen Verfahren wird so die Entwicklung vollkommen neuer humaner Krankheitsmodelle für die Lebenswissenschaften möglich.
Der methodisch-technologische Austausch über Stammzellen und deren Anwendung in den durch die Netzwerkpartner vertretenen Forschungsbereichen – mit den Schwerpunkten Grundlagenforschung, Krankheitsmodellierung, Medikamentenentwicklung, Stammzelltherapie, sicherheitstoxikologische Testung und Artenschutz – generiert einen deutlichen Mehrwert innerhalb der Leibniz Gemeinschaft .
Koordinierende Einrichtung: Leibniz-Institut für umweltmedizinische Forschung, Düsseldorf (IUF)
Leibniz-Strategieforen
Institutsübergreifende Forschungs- und Themenfelder bauen auf den häufig bereits interdisziplinären Profilen der Leibniz-Einrichtungen auf und werden durch die Sektionen und das Präsidium der Leibniz-Gemeinschaft identifiziert. Leibniz-Strategieforen unterstützen diesen Prozess: Sie nehmen gemeinsame Anliegen und Entwicklungen vorausschauend in den Blick und bereiten sie auf.
Das DIfE beteiligt sich am Strategieforum "Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme".
Das Leibniz-Strategieforum „Nachhaltige Agrar- und Ernährungssysteme“ hat den Auftrag, die interdisziplinäre Expertise der Leibniz-Gemeinschaft für die Überwindung von Zielkonflikten in landwirtschaftlichen und aquatischen Produktionssystemen zu eruieren. Landwirtschaft und Fischerei sind – wie wir heute wissen – Treiber der Eutrophierung von Böden und Gewässern, von Biodiversitätsverlust und Klimawandel. Umgekehrt stellen der tiefgreifende Strukturwandel und der Klimawandel die Landwirtschaft, Fischerei und Aquakulturen vor große Herausforderungen.
Welche Strategien gibt es zur Minimierung dieser Zielkonflikte? Wie können die bisher getrennt betrachteten Produktionssysteme verknüpft werden? Wie können globale Wechselwirkungen berücksichtigt werden? Es fehlen holistische und zukunftsweisende Modelle und übertragbare Lösungen. Neue Technologien und der digitale Wandel könnten diese Lücke schließen und eine nachhaltige Biomasseproduktion ermöglichen. Die Mitglieder des auf zwei Jahre angelegten Strategieforums entwickeln gemeinsam – auch unter Einbeziehung von Stakeholdern – einen methodischen Rahmen und Forschungsansatz für nachhaltige Biomasseproduktionssysteme.
Mitglieder des Leibniz‐Strategieforums