DFG-Sonderforschungsbereiche
Der DFG-geförderte Sonderforschungsbereich 958 wird von der Freien Universität Berlin koordiniert und befindet sich derzeit in der dritten Förderperiode. Das Ziel der Forschungsarbeiten ist es, die molekularen Mechanismen aufzuklären, über die Protein-Gerüste Zellmembranen strukturieren und schließlich zelluläre Funktionen steuern.
Die Abteilung Experimentelle Diabetologie ist im SFB 958 mit dem Teilprojekt A13, „Golgi-assoziierte Gerüstproteine regulieren die Sortierung von Rezeptoren und die Sekretion von Hormonen“, vertreten. In diesem Teilprojekt wird die Rolle von Golgi-assoziierten Gerüstproteinen bei der Sortierung von Rezeptoren und der Sekretion von Hormonen (Adiponectin, Insulin) untersucht. Die am trans-Golgi lokalisierte GTPase ARFRP1 und nachgeschaltete Gerüstproteine regulieren (i) die Lokalisation von Proteinen am Lipidtropfen in intestinalen Zellen, (ii) nehmen Einfluss auf endosomale Recycling-Prozesse des Insulin- und Transferrin-Rezeptors und (iii) auf die Sekretion von Hormonen. Ziel aktueller Arbeiten ist es, die Funktion des Gerüstproteins GOPC, einem kürzlich identifizierten neuen Bindungspartner von ARFRP1 zu klären. Da GOPC auch an die Retromer-Untereinheit VPS35 bindet, soll die Hypothese geprüft werden, dass ARFRP1 und GOPC zusammen Retromer-vermittelte endosomale Recycling-Prozesse regulieren. Zudem wird der Einfluss von alternativem Spleißen in Zellen der Langerhans-Inseln auf die Regulation der Insulinsekretion und Betazellfunktion untersucht.
Projektlaufzeit: 07/2015-07/2019-06/2023
Teilnehmerin: Prof. Dr. Annette Schürmann
Sprecher: Prof. Dr. Stephan J. Sigrist (Freie Universität Berlin)
Der DFG-geförderte Sonderforschungsbereich SFB 1444 ist ein Verbund von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die unter Federführung der Charité-Universitätsmedizin Berlin in verschiedenen in der Region Berlin-Brandenburg ansässigen Forschungseinreichungen tätig sind. Seine Arbeit zielt darauf ab, am Beispiel der Knochenheilung die grundlegenden Mechanismen zu entschlüsseln, die zwischen Erfolg und Misserfolg bei der Regeneration von muskuloskelettalem Gewebe ausschlaggebend sind.
Die Abteilung Fettzell-Entwicklung und Ernährung ist im SFB 1444 mit dem Teilprojekt 12, „Knochenmark-Fettgewebe: Nährstoffmetabolismus und Immunmodulation während des Knochenerhalts und der Knochenregeneration“, vertreten. In diesem Teilprojekt wird der Einfluss von Fettansammlungen im Knochenmark untersucht: Gelbes Knochenmark, reich an Adipozyten, entwickelt sich mit dem Alter, aber auch bei Übergewicht und anderen metabolischen Erkrankungen. Fettreiches Knochenmark ist mitbestimmend für eine beeinträchtigte Knochenhomöostase und verzögerte Knochenheilung. Gleichzeitig tritt mit dem Älterwerden und mit Übergewicht eine geringgradige systemische Inflammation auf, die auch durch die Zytokin-Freisetzung von Adipozyten bedingt wird. Beide Faktoren, Fett und Entzündung, sind als negative Regulatoren der Knochenheilung bestätigt. In diesem Projekt werden die regulatorischen Mechanismen analysiert, die die fettige Differenzierung des Knochenmarks bedingen und somit den Knochenheilungsprozess negativ beeinflussen. Unsere Hypothese ist, dass unterschiedliche physiologische Faktoren wie die Ernährung und spezifische Immunzell-Populationen die Anreicherung vorteilhafter oder aber nachteiliger Knochenmarks-Adipozyten bedingen. Die mögliche Verbindung zwischen Knochenmarksfett und einer verringerten Knochenqualität und einer gestörten Knochenheilung und das gehäufte Auftreten in Übergewichtigen und Alten unterstreicht die Notwendigkeit weiterer Analysen der Verbindung zwischen pathologischem Metabolismus und gestörter Knochenheilung, da diese Bedingungen auf einen immer weiter wachsenden Bevölkerungsanteil zutreffen.
Projektlaufzeit: 01/2021-12/2024
Teilnehmer: Prof. Dr. Tim J. Schulz
Sprecher: Univ.- Prof. Dr.-Ing. Georg Duda
DFG-Forschungsgruppen
Wie Spurenelemente im Körper verstoffwechselt werden ist schon gut verstanden, jedoch weitgehend unbekannt ist, wie sich Spurenelemente unter physiologischen und pathophysiologischen Bedingungen gegenseitig beeinflussen. Da das Gleichgewicht der Spurenelemente zudem vom Geschlecht, Alter und der Nahrungsaufnahme abhängig ist, untersucht die DFG-Forschungsgruppe FOR 2558 „TraceAge“ den Status und die Interaktionen der essentiellen Spurenelemente Eisen, Mangan, Kupfer, Iod, Selen und Zink im Blut mit verschiedenen Biomarkern des Alterns. Ziel ist es alters- und geschlechtsspezifische Spurenelement-Fingerabdrücke zu erhalten, die helfen genetische sowie umweltbedingte Veränderungen zu identifizieren und eine Grundlage für eine verbesserte Vorsorge hinsichtlich gesunden Alterns und zukünftige Interventionsstudien zu schaffen.
Projektlaufzeit: 01/2021-12/2024
Mitwirkende Abteilungen: MTOX, MEP