Annette Schürmann mit DAG-Medaille ausgezeichnet

Für ihre vielfältigen Verdienste und ihre bisherige herausragende Lebensleistung im Bereich der Adipositasforschung ist Prof. Dr. Annette Schürmann, Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie am Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE), mit der DAG-Medaille der Deutschen Adipositas-Gesellschaft e.V. (DAG) geehrt worden. Sie erhielt die Auszeichnung im Rahmen der Jahrestagung der DAG am 5. November in Wiesbaden.

Prof. Annette Schürmann erhielt am 5. November 2021 die DAG-Medaille von den DAG-Vorstandsmitgliedern Prof. Sebastian Meyhöfer (l.) und Prof. Matthias Blüher (r.). Foto: DDG/Henning Schacht

Prof. Annette Schürmann erhielt am 5. November 2021 die DAG-Medaille von den DAG-Vorstandsmitgliedern Prof. Sebastian Meyhöfer (l.) und Prof. Matthias Blüher (r.). Foto: DDG/Henning Schacht

In seiner Laudatio sagte Prof. Dr. Matthias Blüher, Vorstandsmitglied der DAG: „Wir ehren mit Frau Professor Schürmann eine Persönlichkeit, die sich vor allem durch ihre Arbeit im Kompetenznetz Adipositas, die Schwerpunktbildung am DIfE sowie ihre Arbeiten zur Adipositas-Genetik im Tiermodell um die Förderung der Adipositasforschung, aber auch der Forschenden verdient gemacht hat.“ Schürmann habe mit ihren Arbeiten zu einem besseren Verständnis beigetragen, wie verschiedene Diäten vor Zivilisationserkrankungen schützen können und welche Rolle Nahrungskomponenten bei der Entstehung von Adipositas und Typ-2-Diabetes spielen.

Die DAG-Medaille

Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft e.V. ehrt seit 2014 langjährig aktive und fachlich ausgewiesene Mitglieder für ihre Verdienste im Bereich der Adipositasforschung mit der DAG-Medaille.
Die Medaille ersetzt den von 1998 bis 2013 vergebenen Therapiepreis der DAG.

Ich fühle mich durch die DAG-Medaille sehr geehrt und möchte meinen Mitarbeitenden, den Doktorandinnen, Doktoranden und Postdocs sowie vielen Kolleginnen, Kollegen und Kooperationspartnern danken, die ganz wesentlich zu meinem Erfolg beigetragen haben.
Prof. Annette Schürmann, Leiterin der Abteilung Experimentelle Diabetologie

Die Biologin erforscht mit ihrer Abteilung unter anderem neue Krankheitsgene und epigenetische Veränderungen, die zur Adipositas und zum Typ-2-Diabetes führen. Es gelang ihr beispielsweise, ausgehend vom Mausmodell ein neues menschliches Gen zu finden, das die Entstehung weißer Fettzellen und die Fettspeicherung fördert. Zugleich verringert es das Ansprechen der Körperzellen auf das Hormon Insulin und trägt so zur Entstehung eines Typ-2-Diabetes in Verbindung mit Adipositas bei (Stadion et al., 2018). Kürzlich entdeckte das Team um Schürmann ein Gen, das die Leber vor einer Ansammlung von Fetten und damit vor der Entstehung der nicht-alkoholischen Fettlebererkrankung schützen kann, indem es den Abbau von Leberfett über den Prozess der sogenannten Lipophagie aktiviert (Schwerbel et al., 2020). Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung betrifft 20 bis 30 Prozent der erwachsenen Bevölkerung, bei Patientinnen und Patienten mit Typ-2-Diabetes sind es sogar mehr als 70 Prozent.

 

Zur Person

Prof. Dr. Annette Schürmann studierte Biologie und wurde 1991 in diesem Fach an der Georg-August-Universität Göttingen promoviert. Anschließend war sie am Institut für Pharmakologie und Toxikologie der RWTH Aachen sowie als DFG-Stipendiatin am Scripps Research Institute, La Jolla/USA tätig. 2002 ernannte die RWTH Aachen sie zur außerplanmäßigen Professorin. Im gleichen Jahr kam Schürmann als stellvertretende Leiterin der Abteilung Pharmakologie ans DIfE. Von 2004 an hatte sie hier zudem die Leitung der Arbeitsgruppe „Endokrine Pharmakologie“ inne. Im August 2009 folgte sie schließlich dem Ruf auf die W3-Professur „Experimentelle Diabetologie“ am DIfE und der Universität Potsdam und übernahm im Oktober die Leitung der gleichnamigen Abteilung am DIfE. Seit 2014 ist Schürmann zudem DIfE-Sprecherin im Deutschen Zentrum für Diabetesforschung e.V. (DZD), ein wissenschaftliches Netzwerk zur Erforschung und Entwicklung von Strategien zur Prävention, Früherkennung und Behandlung von Menschen mit Prädiabetes oder Diabetes.


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