CRISPR-vermittelte Aktivierung endogener Gdf15 und Ucp1 Expression im Skelettmuskel zur Behandlung von Insulinresistenz und Adipositas

Ansprechperson: Dr. Kornelia Johann

Förderer: Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e. V. (DZD)

CRISPR-vermittelte Aktivierung endogener Gdf15 und Ucp1 Expression im Skelettmuskel zur Behandlung von Insulinresistenz und Adipositas (Quelle: M. Kleinert)
Die Verabreichung (1) der CRISPR-Genaktivierungstechnologie (CRISPRa) über rekombinante AVV-Serotyp 6 (rAAV6)-Vektoren in den Skelettmuskel führt zu einer mutationsunabhängigen Hochregulierung von endogenem Ucp1 und Gdf15 (2) und korrigiert Insulinresistenz und Adipositas, indem es die Insulinsensitivität und den Energieverbrauch verbessert und die Nahrungsaufnahme verringert (3). (Quelle: M. Kleinert)

In diesem DZD-Projekt nutzen wir die CRISPR-vermittelte Aktivierung endogener Genexpression (CRISPRa-Technologie), um in der Skelettmuskulatur endogene Abwehrkräfte gegen Diabetes und Fettleibigkeit zu mobilisieren. Dieses neuartige, spezifische und reversible genetische Instrument basiert auf der CRISPR/Cas9-Technologie, die in den letzten Jahren die Forschung revolutioniert hat. Üblicherweise nutzen Forschende diese Methode, um Gene ganz auszuschalten bzw. neues genetisches Material in die Zellen einzuführen (Doudna & Charpentier, 2014). Dabei wird eine spezifische guide-RNA (gRNA) entwickelt, welche an die zu verändernde Stelle im Genom bindet. Diese gRNA rekrutiert dann das Cas9-Enzym, welches an dieser Stelle die DNA schneidet. Durch die daraufhin induzierten Mechanismen zur DNA-Reparatur werden dann die gewünschten Veränderungen, wie beispielsweise eine Deletion oder Insertion, erreicht.

Die CRISPRa-Technologie basiert jedoch auf dem Ansatz, mittels eines inaktiven Cas9-Proteins (dead Cas9, dCas9), einer spezifischen gRNA, sowie Transkriptionsfaktoren die Expression bereits vorhandener (endogener) Gene zu aktivieren (Dominguez et al., 2016). Mit CRISPRa werden wir gleichzeitig das Uncoupling protein 1 (Ucp1) und den Growth/differentiation factor 15 (Gdf15) im Skelettmuskel hochregulieren. Damit gehen wir der Hypothese nach, dass diese Hochregulierung die Insulinresistenz verbessert und das Körpergewicht reduziert.